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Union kritisiert Lauterbachs „Gesundes-Herz-Gesetz“ scharf


Berlin (dts) – Die Union hat das „Gesunde-Herz-Gesetz“ von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv kritisiert und einen Stopp des Gesetzes im Bundestag gefordert. Lauterbach begebe sich mit dem Gesetz, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll, auf einen medizinisch höchst fragwürdigen Weg, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).

„Kinder über Jahre hinweg mit Medikamenten zu behandeln, macht die Ausnahme zur Regel“, beklagte er. Die Folgen für Kinder und Jugendliche wären „völlig unberechenbar“, sagte Sorge. „Zentralen Bestandteilen dieses Gesetzes mangelt es an wissenschaftlicher Fundierung. Im so wichtigen Bereich der Herzgesundheit ist das besonders fahrlässig.“

Lauterbachs Ansatz sei „Pillen statt Prävention, Statine statt Sport“, kritisierte der Unionspolitiker. „Kindern en masse Statine zu verabreichen, ist ein hilfloser Ansatz, frei nach dem Motto `Viel hilft viel`“. Damit führe Minister Lauterbach Kinder an eine lebenslange Einnahme von Medikamenten heran.

Das individuelle Gesundheitsbewusstsein zu stärken und tatsächliche Krankheitsursachen zu bekämpfen, werde völlig vernachlässigt, so Sorge. Vielmehr werfe der Minister bewährte Prinzipien der Prävention über Bord. „Viel wichtiger als die massenhafte Verordnung von Tabletten wäre, die Prävention im Vorfeld zu stärken – durch gesündere Verpflegung, mehr Sport- und Bewegungsangebote und bessere Aufklärung in Schulen, Kitas und für Eltern“, forderte der Gesundheitspolitiker.

Das Gesetz soll am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen und danach von Lauterbach der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Der Bundestag muss das Gesetz in dieser Form stoppen“, forderte Sorge. Die Union setze sich für umfassende Maßnahmen zur Herzgesundheit ein, die sich aber nicht auf fragwürdige medikamentöse Ansätze beschränken dürften.

Foto: Tino Sorge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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