Münster. Münster zeigt sich beim bevorstehenden G7-Treffen der Außenministerinnen und Außenminister von seiner besten Seite – und die Menschen heißen die Delegationen überwiegend willkommen. Dieses Fazit zogen Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf heute in einer Pressekonferenz zu den Vorbereitungen des Treffens. Die gleiche Botschaft vermittelte auch Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der rund 200 Journalistinnen und Jounralisten im Landesmuseum am münsterischen Domplatz Arbeitsmöglichkeiten bietet. Das G7-Treffen, so Lunemann, sei „Herausforderung und Verpflichtung“ für Münster.
Lewe betonte, bei dem Treffen handele es sich angesichts der weltpolitischen Lage um ein „ernstes Ereignis“. Münster habe bisher 3000 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, die in ihrer Heimat Bomben und Kampfdrohnen erlebt hätten. „Wir müssen aber feststellen, dass es auch in Russland viele Tränen gibt“, sagte Lewe mit Blick auf Angehörige gefallener Soldaten. Denn gerade in einer Friedensstadt wie Münster müssten die Perspektiven beider Seiten gesehen werden.
Vor dem Treffen prägen zwei Perspektiven auch die Arbeit von Münsters Polizei. „Wir müssen die Sicherheit der Veranstaltung und die Freiheit des Demonstrationsrechts auf einen Nenner bringen“, fasste Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf die Strategie der Polizei zusammen. Die Behörde erwartet „mehrere Tausend“ Demonstrierende im Umfeld des Treffens. Diese Menschen würden weit überwiegend nicht gegen das Treffen der Außenministerinnen und Außenminister demonstrieren, sondern die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für ihre Anliegen nutzen.
Andererseits habe die Polizei das Treffen und die Delegationen zu schützen. Daher, so Dorndorf, werde vom Streifenpolizisten bis zum Hubschrauber das gesamte polizeiliche Instrumentarium zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch Scharfschützen auf den Dächern, die wie beim Katholikentag zu den Routine-Maßnahmen gehörten. Aktuell gebe es aber keinen Hinweis auf eine konkrete Gefährdung, ergänzte Münsters Polizeisprecher Jan Schabacker. Dennoch geht die Polizei von weiteren Beeinträchtigungen durch anreisende Demonstranten zum Beispiel auf Einfallstraßen und im Bereich des Bahnhofs aus.
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe äußerte angesichts der Begleitumstände „großes Verständnis“ für Fragen aus der Bürgerschaft und von Kaufleuten, die die Stadtverwaltung erreicht hätten. Im Dialog mit Bürgerinnen und Bürger, so berichtete der Chef des städtischen Planungsstabes, Rainer Uetz, habe es in der Tat zahlreiche Fragen gegeben; dabei sei das Treffen selbst nie in Frage gestellt worden. „Wir haben immer gewollt, dass der Friedenssaal kein Museum ist“, hob Oberbürgermeister Markus Lewe hervor. Für ihn sei es nicht denkbar gewesen, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, die er herzlich in Münster begrüße, angesichts der schwierigen weltpolitischen Lage wegen etwaiger Belastungen Münster auf andere Städte zu verweisen.
PM/Stadt Münster