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IHK Nord Westfalen fordert konkrete Perspektive für Betriebe

Themenbild: Pixabay

Münster. Eine verlässliche Planungsgrundlage für die vom Lockdown betroffenen Unternehmen verspricht sich die IHK Nord Westfalen von der Öffnungsstrategie, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in den nächsten Tagen präsentieren will.

„Wir erwarten jetzt eine sehr konkrete Perspektive für die Betriebe, unter welchen Bedingungen sie wann wieder öffnen können“, betonte heute (25. Februar) IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer. Und dann gelte es, „auch alles dafür zu tun, diese Bedingungen herzustellen“. Dazu gehö-re eine zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmte effiziente Test- und Impfstrategie, bei der zum Beispiel auch der Einsatz von Betriebsärzten geprüft werden könne.

Die Hoffnung auf eine baldige Öffnung, wenn das Infektionsge-schehen es zulasse, sei zentral für das Vertrauen der Unternehmen, betonte der IHK-Präsident. Bestimmte Betriebe aus ausgewählten Wirtschaftsbereichen seien ohne eigenes Ver-schulden in Existenznot geraten, um die Bevölkerung zu schüt-zen. Hüffer: „Deshalb dürfen die Betriebe keinen Tag länger geschlossen bleiben als dies für den Gesundheitsschutz erfor-derlich ist.“

Für den erfolgreichen Neustart der Unternehmen sind aus Sicht der IHK nachvollziehbare Kriterien und verständliche Regeln notwendig. „Die Unternehmen müssen wissen, ob es sich beispielsweise lohnt, Frühjahrs- oder Sommermode zu bestellen, und wie groß die Gefahr ist, womöglich erneut auf der Ware sitzen zu bleiben“, erläuterte der IHK-Präsident. Die Kriterien müssten zudem rechtzeitig bekannt sein: „Die meisten Betriebe lassen sich nicht von heute auf morgen öffnen.“

Hüffer machte allerdings auch klar: „Wir werden womöglich mit dem Virus und seinen Mutationen sowie immer wieder aufflam-menden Infektionsherden leben müssen. Deshalb wird es auf Dauer nicht funktionieren, wenn wir große Teile der Wirtschaft schließen: Wir brauchen dafür einen Plan.“

Ausschlaggebend für die Öffnung eines Betriebs soll es deshalb nach IHK-Vorstellung sein, wie es dem jeweiligen Geschäft gelingt, das Ansteckungsrisiko auszuschalten. „Bei Betrieben, in denen die konsequente Einhaltung der derzeitig geforderten Schutzmaßnahmen gewährleistet werden kann, sollten wir über geeignete Öffnungsmöglichkeiten nachdenken, und zwar unab-hängig von der Branchenzugehörigkeit“, betonte Hüffer. Eine Öffnung allein nach Branchenklassen habe zu Ungerechtigkei-ten und Wettbewerbsverzerrungen geführt.

„Durch klare Bedingungen für die Öffnung erhalten die Unter-nehmen die Anreize, um ihr Geschäftsmodell anzupassen und in ihre Zukunft zu investieren“, so der IHK-Präsident. Nur wer die Regeln einhalte, könne öffnen. Zudem „sollte auch darüber nachgedacht werden, noch stärker als bisher die bereits beste-henden digitalen Möglichkeiten zu nutzen“, um die Öffnung von Geschäften zu erlauben. Gemeint sind digitale Anwendungen wie etwa Zutritts- und Buchungssysteme. Sie könnten Warte-schlangen vor Geschäften verkürzen, Passanten-Frequenzen besser verteilen und dabei helfen, die Hygieneanforderungen einzuhalten – beispielsweise durch automatische Maskener-kennung oder Messung der Sicherheitsabstände. „Diese und weitere Anwendungen können vielen Unternehmen eine Chance bieten, ihren Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen“, so Hüffer.

PM/IHK Nord Westfalen

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