Berlin (dts) – Kurz vor der Wahl hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in „Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit“ (BIÖG) umbenannt. Die Umbenennung sei per Ministererlass erfolgt, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.
Ziel sei es, die wissenschaftliche Expertise des RKI mit der kommunikativen Kompetenz der BZgA zu verzahnen, sagte Lauterbach. „Das BIÖG wird das Wissen über gesunde Verhaltensweisen leichtverständlich vermitteln, aber auch selber Daten erheben, analysieren und aufbereiten.“
Scharfe Kritik an den Plänen kam von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). „Es ist sehr durchschaubar, dass der Bundesgesundheitsminister nun auf den letzten Metern vor der Bundestagswahl noch per Erlass versucht, seine Ideen von oben herab durchzudrücken“, sagte Gerlach der „Süddeutschen Zeitung“.
„Es besteht die Gefahr, dass in so einem Verfahren wichtige Aspekte und Prozesse auf der Strecke bleiben. Es ehrt Herrn Lauterbach, dass er viel bewirken wollte – aber er muss anerkennen, dass er in seiner Amtszeit nur wenig geschafft hat.“ Gerlach sagte, sie setze nun darauf, dass die nächste Bundesregierung eine durchdachte und langfristig tragfähige Umstrukturierung im Bereich der Öffentlichen Gesundheit auf den Weg bringe.
Foto: Karl Lauterbach (Archiv), via dts Nachrichtenagentur