Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Ökonom Bofinger rügt Finanz- und Wirtschaftspolitik der Ampel

Berlin (dts) – Der frühere „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger hat der Ampelkoalition eine verkehrte Prioritätensetzung in der Finanzpolitik vorgeworfen und für die derzeit schwachen Konjunkturaussichten mitverantwortlich gemacht. „In der Bundesregierung läuft etwas grundsätzlich falsch“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe) angesichts der zahlreichen politischen Herausforderungen, vor denen Deutschland stehe.

„Die politische Festlegung, keine zusätzlichen Schulden zu machen, bestimmt alles andere und ist zugleich überhaupt nicht nachvollziehbar, weil Deutschland im Vergleich zu anderen großen Industrieländern die geringste Verschuldungsquote hat.“ Der vom Koalitionspartner FDP bestimmte Kurs schränke den Spielraum bei der Krisenbewältigung unnötig ein, so Bofinger weiter. „In dieser strengen Auslegung ist die Schuldenbremse eine Zwangsjacke, die uns wirtschaftspolitischer Perspektiven beraubt.“ Leider hätten „SPD und Grüne bereits eine koalitionspolitische Schere im Kopf, nach dem Motto: Das geht sowieso nicht“.

Das langjährige Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung begrüßte daher, „wenn Grünen-Chefin Ricarda Lang nun immerhin von einer `Investitionsagenda` spricht“. Von den Sozialdemokraten verlangte der heutige Seniorprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Würzburg mehr sozialpolitisches Engagement. „Die SPD könnte ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau vorschlagen.“ Darin stecke in einer Phase einer einbrechenden Baukonjunktur und eines eklatanten Wohnraummangels „eine geniale Chance“, so Bofinger gegenüber der Zeitung.

„Vielleicht ließe sich damit sogar das ein oder andere Kreuz bei der AfD verhindern.“ Das FDP-Argument, dass staatliche Ausgabenprogramme die Preissteigerung noch anheizten, lässt der für sein nachfrageorientiertes Wirtschaftsverständnis bekannte Ökonom nicht gelten: „Die Inflation ist doch schon fast weg.“ Bezogen auf die vergangenen drei Monate „sind wir im Euroraum auf das Jahr hoch gerechnet, mit 2,5 Prozent schon nahe beim EZB-Inflationsziel von zwei Prozent“.

Foto: Christian Lindner und Robert Habeck (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Münster (dts) – Der Zweitligist Preußen Münster hat sich kurz vor dem Saisonende von Cheftrainer Sascha Hildmann getrennt. Auch Co-Trainer Louis Cordes und Analyst...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Angesichts der wirtschaftlichen Situation in Deutschland darf die Regierungsbildung aus Sicht der IG-Metall-Vorsitzenden Christiane Benner nicht am Votum der SPD-Parteibasis oder...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – SPD-Chef Lars Klingbeil will die Stärkung der Wirtschaft zum wichtigsten Thema der neuen Bundesregierung machen. „Unsere oberste Priorität von Tag eins...

Deutschland & Welt

Fürth/Berlin (dts) – Am Freitagabend des 31. Spieltages der 2. Bundesliga unterlag Gastgeber Fürth im Sportpark Ronhof knapp mit 0:1 gegen den SSV Ulm...

Deutschland & Welt

Frankfurt/Main (dts) – Zum Wochenstart hat der Dax sich zurückhaltend gezeigt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.271 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Montag zum 70. Jahrestag des Nato-Beitritts der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel voraussichtlich die besondere Rolle des...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, will beim Bundesausschuss der CDU am Montag zwar für den Koalitionsvertrag stimmen – er...

Deutschland & Welt

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Freitag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 40.114 Punkten berechnet, ein Plus...

Anzeige