Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

SPD-Länder rebellieren gegen Klingbeils Steuerpläne

Berlin (dts) – Die Kritik der Länder an den Steuerplänen von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) wird lauter – auch in SPD-regierten Bundesländern. Die Einnahmeausfälle, die durch das „Entlastungspaket“ zu erwarten seien, könnten nicht einfach durchgewunken werden, sagte die Ministerpräsidentin des Saarlands, Anke Rehlinger (SPD), dem Nachrichtenportal „T-Online“ am Dienstag.

Sie nannte das Vorhaben, durch „massive Investitionen“ den wirtschaftlichen Motor Deutschlands wieder ins Laufen zu bringen, zwar „richtig und wichtig“. Doch warnte die SPD-Politikerin zugleich vor der „teilweise dramatischen Haushaltslage vieler Länder und Kommunen“.

Mit Blick auf die am Donnerstag stattfindende Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), bei der das Finanzpaket Top-Thema sein soll, sagte Rehlinger an die Adresse der Bundesregierung gerichtet: „Das wird noch Kompromissbereitschaft erfordern. Die Investitionsmilliarden verpuffen einfach, wenn Ländern und Kommunen in ihren Kernhaushalten die Einnahmen wegfallen.“

Auch Mecklenburg-Vorpommers Finanzminister Heiko Geue (SPD) äußerte sich kritisch über das Klingbeil-Paket. Zwar begrüße er die Maßnahmen des Wachstumsboosters grundsätzlich. Doch sei die Finanzierung noch in einer „Schieflage“, sagte Geue dem Nachrichtenportal. „Länder und Kommunen können nicht zwei Drittel der geplanten Entlastung mitfinanzieren. Landeshaushalte und kommunale Haushalte befinden sich an ihrer Belastungsgrenze.“

Insbesondere für die Kommunen müsse der Bund ein Kommunalpaket schnüren, um die Belastungen auszugleichen, forderte Geue. „Sonst passiert Folgendes: Der Bund gibt Gas und Länder und Kommunen müssen bremsen, bei Schulen, Kitas, im Nahverkehr oder anderen Bereichen.“

Den Einwand, etwa von SPD-Fraktionschef Matthias Miersch vor wenigen Tagen, demzufolge die Länder als Ausgleich Milliardensummen aus dem Infrastruktur-Sondervermögen erhielten, weist Geue zurück. „Wer jetzt sagt, dass Länder und Kommunen die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur zum Belastungsausgleich verwenden sollen, verkennt, dass die hier mitfinanzierten Investitionen dafür vorgesehen sind, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, statt es durch die Notwendigkeit der Mitfinanzierung des Wachstumsboosters wieder auszubremsen.“

Foto: Lars Klingbeil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Deutschland & Welt

Dublin (dts) – Der Billigfluganbieter Ryanair erwägt nach Kürzungen in Deutschland sein Flugangebot wieder auszubauen, sofern staatliche Abgaben und Flughafengebühren sinken. „Wir haben der...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht deutsche Landwirte als grundsätzlich gut auf Klimaveränderungen vorbereitet. Um auf dem europäischen Binnenmarkt...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek will ihre Diätenerhöhung spenden. „Ich werde meine Mandatsträgerabgaben erhöhen, das wird die Partei auch so fordern – vollkommen...

Deutschland & Welt

New York (dts) – Annalena Baerbock (Grüne) ist zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt worden. Die ehemalige Außenministerin erhielt am Montag im größten UN-Gremium 167...

Deutschland & Welt

Herzogenaurach (dts) – Die Verletzungsmisere bei der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft hält weiter an: Auch Jonathan Burkardt verlässt das DFB-Quartier vorzeitig. Wie der Verband mitteilte, zog...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der frühere SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans fordert eine Debatte über ein neues Grundsatzprogramm seiner Partei. „Ich kann einer breit angelegten Diskussion über...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Der im Koalitionsvertrag vereinbarte sogenannte Rechtskreiswechsel für ukrainische Flüchtlinge vom Bürgergeld ins Asylbewerberleistungsgesetz wird voraussichtlich nicht rückwirkend klappen und damit erst...

Deutschland & Welt

Düsseldorf (dts) – Das NRW-Gesundheitsministerium gewinnt die meisten Eilverfahren gegen seine Krankenhausreform. „Das Land NRW hat von 47 Eilverfahren vor den Verwaltungsgerichten gegen die...

Anzeige