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Pellmann warnt Merz vor Eskalation durch deutsche Waffenlieferungen

Berlin (dts) – Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Sören Pellmann, hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) empfohlen, beim morgigen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Friedensverhandlungen zu drängen.

Dem Nachrichtensender „Welt“ sagte Pellmann: „Ich glaube, er sollte ihm zum Beispiel empfehlen, was jetzt Papst Leo angekündigt hat: Dass man sich zusammensetzt, auch unter Vermittlung der katholischen Kirche oder anderer Staaten, diese Gespräche anzunehmen und nicht gleich per se abzulehnen.“ Ohne solche sofortigen Verhandlungen würde der Krieg noch länger dauern und es werde „unheimlich viel mehr Leid und unheimlich viel mehr Tote geben“, so Pellmann weiter.

Den Ansatz von Merz, durch die Aufgabe von Reichweitenbegrenzungen für westliche Waffen den militärischen Druck auf Russland zu erhöhen, hält Pellmann für falsch. Dass durch ein Fortbestehen des Reichweiten-Limits vor allem russische Militärbasen vor ukrainischer Gegenwehr geschützt würden, lässt Pellmann als Argument nicht gelten: „Es geht gar nicht darum, dass das russische Militär geschützt wird, sondern dass deutsche Waffen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf russisches Territorium abgefeuert werden können. Schon aus einer historischen Verantwortung heraus ist das nicht nur schwierig, sondern auch sehr problematisch – und es wird zu einer weiteren Eskalation führen. Die Gewaltspirale wird weiter angekurbelt und wir entfernen uns damit immer weiter von Diplomatie und Verhandlungen.“

Wie genau der russische Präsident Wladimir Putin reagieren werde, sei unklar. „Er ist ja auch nicht mehr berechenbar und nicht wirklich Herr seiner Sinne, was mögliche Reaktionen betrifft“, so Pellmann. „Ich will gar nicht in irgendwelchen Horrorszenarien mich ausleben, aber Russland ist eine Atommacht. Bisher hat das keine Rolle gespielt, zum Glück.“ Von Angst dürfe man sich bei der Suche nach Lösungen aber dennoch nicht leiten lassen, so Pellmann.

Foto: Friedrich Merz am 26.05.2025, via dts Nachrichtenagentur

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