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Thyssenkrupp-Chef López wehrt sich: „Es ist keine Zerschlagung“

Duisburg (dts) – Nach deutlicher Kritik von Arbeitnehmervertretern hat Thyssenkrupp-Konzernchef Miguel López seine Pläne zur Teil-Verselbständigung aller fünf Konzernsparten in eigene Unternehmen verteidigt.

„Es ist keine Zerschlagung, es ist eine Aufteilung“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Es sei auch „kein Stellenabbauprogramm“. Die Zahlen, die dazu kursierten, „stimmen nicht“, so López. Die Planungen für die Personalstruktur der zukünftigen Holding seien noch gar nicht so weit fortgeschritten.

„Wir kreieren aus den Segmenten fünf Bereiche, die klar auf Wachstum ausgelegt sind, die Zugang zu Kapital haben und damit auch das eigene Wachstum in die Hand nehmen können.“ Ihm gehe es darum, die zukünftig eigenständigen Unternehmen „zu stärken“. Es sei geplant, das Konzept am 16. September dem Aufsichtsrat vorzustellen.

Zu Vorwürfen der Intransparenz von Seiten der Arbeitnehmervertreter sagte er: „Selbstverständlich sind in den dafür vorgesehenen Gremien schon Vorgespräche gelaufen. Und somit waren beide Seiten informiert, die Arbeitnehmerseite, wie die Anteilseignerseite“, so der Manager zur FAZ.

Um die Pläne zu realisieren, ist für Thyssenkrupp auch das Wohlwollen der mächtigen Krupp-Stiftung wichtig, die mit rund 21 Prozent der Anteile größter Einzelaktionär des Unternehmens und im Aufsichtsrat mit zwei Sitzen vertreten ist. Der Vorstandsvorsitzende gibt sich selbstbewusst: „Unsere Pläne werden bei den Anteilseignern sehr gut ankommen“, glaubt er. Die Krupp-Stiftung selbst wollte das Vorhaben zunächst nicht kommentieren.

Auf eine klare Zeitschiene für die einzelnen Ausgliederungen will sich der Thyssenkrupp-Chef nicht festlegen. Klar scheint nur, dass der Konzern in Sachen Teil-Börsengang der Marinesparte aufs Tempo drückt. „Noch in diesem Kalenderjahr“ solle eine außerordentliche Hauptversammlung einen solchen „Spin-off“ beschließen, wann genau bleibt weiter offen. Thyssenkrupp möchte einen Minderheitsanteil an der Sparte an die Börse bringen. Die Geschäfte dort florieren gerade wegen der unsicheren Weltlage und Aufrüstungsplänen. Der Teil-Börsengang solle unabhängig davon geschehen, ob der Staat mit bei TKMS einsteigt. „Wir sind in einem sehr engen Austausch mit Berlin“, sagte López dazu.

Danach gefragt, ob er durch das Durchziehen der Pläne eine Entscheidung der Regierung erzwingen wolle, sagte er: „Weil wir die Mehrheit an TKMS behalten, würde ich nicht davon sprechen, dass wir Druck machen. Wir betreiben die Weiterentwicklung unter Berücksichtigung der Bundesregierung. Die Signale, die wir aus Berlin empfangen, sind professionell und so, wie sie sein müssen.“

Foto: Thyssenkrupp (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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