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SPD-Generalsekretär „irritiert“ von Klöckners Kirchenkritik

Berlin (dts) – SPD-Generalsekretär Matthias Miersch nimmt die Kirchen gegen die Kritik von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) in Schutz, sie würden sich zu sehr politisch einmischen.

Nach dem Tod von Papst Franziskus „irritiert“ es ihn umso mehr, wenn Christen forderten, Kirche solle sich aus politischen Debatten heraushalten, sagte Miersch der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). „Das C im Parteinamen verträgt nicht die Aufforderung an Geistliche, keine Stellung zu beziehen und sich auf Seelsorge zu beschränken“, so Miersch.

Er habe 1983 in Hannover seinen ersten Kirchentag erlebt. „Das war hochpolitisch.“ Papst Franziskus oder die Washingtoner Bischöfin Mariann Edgar Budde, die US-Präsident Donald Trump beim Einführungsgottesdienst mutig zur Barmherzigkeit aufgerufen habe, hätten gezeigt, Christen hätten sich immer politisch eingemischt. „Und das ist gut so“, sagte Miersch.

Klöckner hatte die Kirchen kritisiert und sich von ihnen weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen gewünscht. Damit hatte sie auch in der eigenen Partei teilweise für Irritationen gesorgt. So lehnte auch Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet die Forderung nach mehr politischer Zurückhaltung der Kirchen ab.

„Kirche war immer politisch“, sagte der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen dem Sender Phoenix. „Wer aus der christlichen Botschaft ableitet, dass man die Welt verändern soll, zum Guten verändern soll, die Welt gestalten soll, dann ist das immer eine politische Botschaft.“ Das gelte auch für alle großen Päpste. Dementsprechend würdigte Laschet den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus als einen „Priester der Armen“. Franziskus habe „die Option für die Armen, für die Schwächsten in seinem ganzen Leben immer nach vorne gestellt“.

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident äußerte zudem seine Sorge über den Bedeutungsverlust der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland. „Wenn Menschen keine Wertebindung mehr aus ihrem Glauben beziehen, dann verändert das eine Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der es keine Kirchen mehr gibt, keine Krankenhausseelsorge mehr gibt, keine kirchlichen Kindergärten mehr gibt, keine Schulen mehr gibt, wäre eine andere Gesellschaft, als wir sie heute kennen.“ Deshalb wünsche er sich „eine lebendige Kirche, die ihren Beitrag auch leistet zum Zusammenhalt der Gesellschaft“.

Foto: Matthias Miersch (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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