Nürnberg (dts) – Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Februar weiter eingetrübt. Das ist ein Ergebnis des sogenannten GfK-Konsumklimas, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Demnach legten zwar die Konjunkturerwartungen leicht zu, aber die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung mussten zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Folglich wird für März 2025 im Vergleich zum Vormonat (revidiert -22,6 Zähler) ein Rückgang um 2,1 Zähler auf -24,7 Punkte prognostiziert.
Neben der rückläufigen Entwicklung von Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung sorgte auch eine steigende Sparneigung für den Rückgang des Konsumklimas: Sie legte um 1,2 Zähler zu und kletterte damit auf 9,4 Punkte.
„Die aktuellen Zahlen zeigen keinerlei Anzeichen für eine Erholung der Konsumstimmung in Deutschland“, sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM, das an der Studie beteiligt ist. Seit Mitte des vergangenen Jahres stagniere das Konsumklima auf einem niedrigen Niveau. „Nach wie vor ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß und die Planungssicherheit fehlt.“
„Die zügige Bildung einer neuen Bundesregierung nach den Bundestagswahlen und eine rasche Verabschiedung des Haushaltes für dieses Jahr würden sowohl bei Unternehmen wie auch privaten Haushalten zu mehr Planungssicherheit führen“, so der Konsumexperte. „Damit wären wichtige Rahmenbedingungen gegeben, damit die Verbraucher wieder eher bereit wären, Geld auszugeben und den Konsum zu beleben.“
Die Verbraucher schätzen die finanzielle Lage des eigenen Haushaltes für die kommenden zwölf Monate zum zweiten Mal in Folge schwächer ein. Der Indikator verliert im Vergleich zum Januar 4,3 Zähler und sinkt damit auf – 5,4 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Januar 2024 gemessen: Damals lag die Einkommenserwartung bei -20 Punkten. Damit setzt der Einkommensindikator seinen Abwärtstrend, der Mitte des vergangenen Jahres einsetzte, auch im Februar fort.
Die Anschaffungsneigung blieb derweil auch im Februar zwischen rückläufigen Einkommensaussichten und einer steigenden Sparneigung eingeklemmt. Der Indikator verlor 2,7 Zähler und weist aktuell -11,1 Punkte auf. Schlechter war der Wert zuletzt vor acht Monaten: Im Juni 2024 wurden -13 Punkte gemessen.
Im Gegensatz zur Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung schätzen die Deutschen aktuell die Konjunkturaussichten für die kommenden zwölf Monate etwas positiver ein. Nach einem Plus von 2,8 Zählern legte der Konjunkturindikator auf 1,2 Punkte zu.
Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 30. Januar bis zum 10. Februar. Die Ergebnisse basieren auf rund 2.000 Verbraucherbefragungen, die monatlich im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.
Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur