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Bestsellerautorin Kinkel sieht Freiheit in Gefahr

Berlin (dts) – Die Bestsellerautorin Tanja Kinkel sieht in Deutschland die Freiheit in Gefahr. „Mehr und mehr Menschen glauben, dass Probleme nicht mehr innerhalb von demokratischen Strukturen gelöst werden können“, sagte Kinkel der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sie hofften auf starke Männer, die diese Lösungen herbeiführen. „Allerdings will ich das nicht auf Männer beschränken.“ Auch Frauen seien nicht davor gefeit, faschistisch zu sein.

Die Autorin historischer Romane („Der Puppenspieler“) bezog sich dabei ausdrücklich auf die AfD. „Die inzwischen als gesichert rechtsextrem bezeichnete Alternative für Deutschland wird in Teilen unseres Landes von bis zu 40 Prozent der Menschen unterstützt. Das bedeutet, dass für diese Menschen demokratische Prozesse offenbar keine Lösungen mehr bereitstellen. Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung“, sagte Kinkel.

Sie zog die Parallele zum Entstehen des Nationalsozialismus: „Auch die Nationalsozialisten sind ja nicht durch einen Putsch an die Macht gekommen, sondern mit den Möglichkeiten, die ihnen die Demokratie der Weimarer Republik an die Hand gegeben hat. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das nicht wieder passiert“.

Kinkel fordert, dass Demokraten gegen eine Gefährdung der Freiheit zusammenstehen müssen. Das Beispiel des Scheiterns der Revolution von 1848, dem die Autorin ihren jüngsten Roman „Im Wind der Freiheit“ gewidmet hat, liefert dafür ihrer Meinung nach das mahnende Beispiel.

„Die demokratischen Kräfte haben sich befehdet. Das gab den Fürsten, die nach der Revolution zunächst in die Defensive gedrängt waren, die Möglichkeit, sich von diesem Schock zu erholen und sich neu zu formieren.“ Die Demokraten seien sich über ihre Ziele nicht einig gewesen. „In der Paulskirche wurde nicht nur politisch, sondern auch persönlich gestritten. Das war ein Grund für das Scheitern der Revolution. Das erinnert mich sehr an unsere Zeit und das Erstarken autokratischer Kräfte, während sich die Demokraten zerstreiten“, sagte Kinkel.

Die Autorin mahnte unter Verweis auf die USA unter Präsident Donald Trump zugleich, dass einmal errungene Freiheiten wieder verloren gehen können. „Viele Rechte von Frauen sind auch bei uns erst vor relativ kurzer Zeit errungen worden. Erst in den Neunzigern ist zum Beispiel die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt worden. Mein Vertrauen in unsere Herren ist nicht so groß, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass das nicht wieder rückgängig gemacht würde“, sagte Kinkel.

Foto: Bundestag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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