Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Habeck-Berater fordern neue EU-Behörde für Versorgungssicherheit


Berlin (dts) – Deutschland und die EU müssen nach Ansicht von Experten deutlich mehr tun, um eine verlässliche Versorgung Europas mit Computerchips, Rohstoffen, Arzneimitteln und anderen kritischen Produkten zu sichern und die Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten zu unterstützen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium, über das die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

In der Studie plädieren die Wissenschaftler unter anderem für die Einrichtung eines Europäischen Büros für Versorgungssicherheit, welches alle notwendigen Informationen sammelt, bei drohenden Schieflagen rechtzeitig warnt, Stresstests organisiert und die Firmen unterstützt. Die EU-Wirtschaft hatte in den vergangenen Jahren gleich mehrere Schocks verdauen müssen, die zu Lieferengpässen führten und die Produktion lähmten – von der Corona-Pandemie über gestörte Seewege bis hin zu politischen Sanktionen und Gegensanktionen. Staaten wie China benutzen wirtschaftliche Abhängigkeiten zudem immer häufiger als politische Waffe, weshalb die Europäer bemüht sind, sich gerade bei kritischen Produkten weniger stark an einzelne Lieferanten zu ketten. Laut Gutachten gab es in Deutschland zuletzt 779 Produkte, die aus höchstens drei unterschiedlichen Lieferländern importiert wurden.

Dazu zählten wichtige Industrierohstoffe wie Blei, Thallium, Barium, Beryllium, Lithium und Platin. Bei Uranerz gab es gerade einmal zwei Lieferländer, darunter Russland, bei speziellen für die pharmazeutische Industrie wichtigen Substanzen wie etwa Anthraquinon oder Fenproporex höchstens drei. Das Gleiche galt für hoch spezialisierte Güter wie Telekomsatelliten und Kühlschiffe. In all diesen Bereichen soll die neue Behörde künftig koordinierend tätig werden.

Zudem schlagen die Experten vor, den Fokus der Im- und Exportfirmen künftig mithilfe von Zöllen, staatlichen Kreditversicherungen und Investitionsschutzabkommen stärker auf solche Länder zu lenken, von denen Europa bisher nicht in nennenswertem Maße abhängig ist. Lässt sich der Import kritischer Güter im Einzelfall nicht diversifizieren, halten die Wissenschaftler auch Subventionen für den Aufbau eigener Produktionsstätten innerhalb der EU für sinnvoll.

Foto: Wirtschaftsministerium (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Aktuelles

Münster/Geseke/Lippstadt/Salzkotten/Paderborn. Die Polizei Münster hat nach intensiven Ermittlungen eine organisierte Bande von Autoschiebern aufgedeckt. Am Montag (27.11.) durchsuchte die Polizei sieben Objekte in Geseke,...

Deutschland & Welt

Hohenstein-Ernstthal (dts) – Der Solarzellen-Hersteller Meyer Burger droht mit der Abwanderung seiner Produktion in die USA. „Ein Szenario ist es, die Fertigung in die...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Deutschlands Eigenheimbesitzern scheint die Lust, ihre Häuser und Wohnungen energetisch zu sanieren, vergangen zu sein. Wie das Bundesamt für Wirtschaft und...

Deutschland & Welt

Mailand/Manchester (dts) – Am 5. Gruppenspieltag der Champions League hat Manchester City gegen RB Leipzig 3:2 gewonnen. Leipzig bleibt folglich hinter Man City auf...

Deutschland & Welt

München (dts) – Etwas mehr Unternehmen in Deutschland wollen die Preise erhöhen. Der Index der Preispläne stieg im November auf 18,0 Punkte, von 15,4...

Deutschland & Welt

Leipzig (dts) – Das Verfahren gegen den jüdischen Rockmusiker Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung ist nach einem überraschenden Geständnis eingestellt worden. „Die...

Deutschland & Welt

Washington (dts) – Der renommierte Anleihe-Investor Jeffrey Gundlach blickt pessimistisch in die Zukunft. Die hohe Verschuldung der USA bereitet ihm große Sorgen. Auch, wenn...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Gewerkschaft Verdi sorgt sich wegen des angekündigten Insolvenzverfahrens von Signa um die Warenhaustochter Galeria. „Die immer neuen Hiobsbotschaften bei Signa...

Anzeige