Bonn/Düsseldorf. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht in der Niederlage seiner Partei bei der NRW-Wahl eine „bittere Enttäuschung“, die man „ohne Wenn und Aber“ einräumen müsse. „Wir sind jetzt erstmal die Wahlverlierer, müssen demütig abwarten, wie es sich entwickelt“, sagte Lauterbach bei phoenix.
Dennoch habe man eines der Wahlziele erreicht, Schwarz-Gelb sei abgewählt, nun müsse sich zeigen, ob es doch noch für eine rot-grüne Regierung reiche. „Die Bevölkerung wünscht sich hier mehrheitlich eine rot-grüne Regierung, vielleicht reicht es ja noch ganz knapp dafür“, so Lauterbach. „Wir wollten ein klares Mehrheitsbündnis für Rot-Grün, das haben wir nicht hinbekommen, da gibt es ja gar nichts zu beschönigen, trotzdem ist es so, zum Schluss wird ja über Inhalte gesprochen, und wenn ein schwarz-grünes Bündnis nicht zu Stande kommt, weil die Inhalte einfach nicht passen, dann stehen wir zur Verfügung“, sagte der Bundesgesundheitsminister. Nun gelte es, die Niederlage zu analysieren, er sieht in erster Linie landespolitische Themen als Auslöser, dennoch räumte er ein: „Was sicher eine Rolle spielt, ist, dass der ein oder andere sich wünschen würde, dass die SPD aggressiver mit Moskau umgehen würde, das ist aber nicht ohne Risiko, und ich halte diese Haltung von Olaf Scholz für richtig, dass man ganz klar die Ukraine unterstützt, dass man Moskau in die Schranken weist, aber nicht mit der Sicherheit des Landes hassadeurhaft umgeht, nur um ein paar Prozente in den Umfragen zu haben. Ich persönlich schätze die verantwortungsbewusste und kluge, aber auch nicht zögerliche Politik von Olaf Scholz sehr und dass das nicht populistisch ist, das ist so, aber es ist das, was gemacht werden muss.“
PM/phoenix-Kommunikation