Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Stimmung im deutschen Mittelstand stabilisiert sich

Themenbild: Pixabay

Frankfurt am Main. Nach drei Rückgängen in den Vormonaten steigt das mittelständische Geschäftsklima im Oktober erstmals wieder an und unterbricht damit seinen Abwärtstrend, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Ursächlich für den Anstieg um 1,0 Zähler auf nun 6,6 Saldenpunkte sind verbesserte Lageurteile und geringfügig optimistischere Erwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen. Die Geschäftserwartungen verbessern sich um 0,4 Zähler auf -0,1 Saldenpunkte und nähern sich der Nulllinie, die für den langfristigen Durchschnitt steht. Die Geschäftslageurteile steigen um 1,6 Zähler auf 13,5 Saldenpunkte.

Deutlich schlechter als im Mittelstand entwickelt sich im Oktober das Geschäftsklima der Großunternehmen (-2,7 Zähler auf 3,2 Saldenpunkte). Dabei geht ihre Geschäftslage ein stückweit zurück (-1,6 Zähler auf 11,1 Punkte), vor allem aber werden die Geschäftserwartungen deutlich pessimistischer (-3,7 Zähler auf -4,1 Punkte).

Ein Treiber bleibt der Abwärtstrend bei der Stimmung in den großen Industrieunternehmen, die besonders stark unter den anhaltenden Material- und Lieferengpässen leiden. Aus der mittelständischen Industrie hingegen kommt zu Beginn des Schlussquartals ein besseres Stimmungsbild. Obwohl im September fast 80% der kleinen und mittleren Industrieunternehmen von Materialknappheiten oder Lieferengpässen betroffen waren und die Energiepreise seit dem Spätsommer rapide steigen, schätzen diese ihre Geschäftslage weiterhin überdurchschnittlich gut ein.

Bei den Geschäftserwartungen ist zwar die Euphorie des Frühsommers verflogen, der Rückgang im Oktober ist aber so klein, dass das Geschäftsklima der mittelständischen Industrie insgesamt sogar um 1,0 Zähler ansteigt. Im Großhandel hingegen haben sich die Lieferprobleme offenbar deutlich verschärft, denn sowohl mittelständische als auch große Unternehmen dieses Wirtschaftsbereichs melden gleichermaßen einen markanten Einbruch des Geschäftsklimas. Die Stimmung im Bau bleibt weiterhin gut, die mittelständischen Dienstleister verharren auf durchschnittlichem Niveau – wobei hier die meisten Unternehmen ihre Meldung wohl noch vor dem starken Anstieg der Neuinfektionen gemacht haben, der in der zweiten Oktoberhälfte begonnen hat.

„Das derzeit stabile Geschäftsklima im Mittelstand bietet einen kleinen Lichtblick im Vergleich zu den sonst eher trüben Konjunkturaussichten zu Beginn des Herbstquartals“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Doch der rasante Anstieg der Neuinfektionen seit Ende Oktober zeigt, dass die Pandemie auch in Deutschland noch Zähne hat.“ Mit dem Einbruch der kalten Jahreszeit verlagert sich das Leben wieder in die Innenräume, was die Infektionsgefahren erhöht. Kontaktintensive Dienstleistungen könnten hier leiden, wenn Konsumenten sich freiwillig zurückhalten. „Die hartnäckigen Materialengpässe und die vor allem seit dem Spätsommer rapide steigenden Energiepreise betreffen den Mittelstand außerdem in ähnlichem Ausmaß wie die Großunternehmen“, so Köhler-Geib. „Auch wenn Materialien und Vorprodukte voraussichtlich noch für längere Zeit knapp bleiben, kann aber jede Verbesserung der Versorgungslage für Wachstum sorgen. Nach einer Konjunkturdelle im Winterhalbjahr rechne ich im Verlauf von 2022 mit einem neuen Wachstumsschub, sobald die angebotsseitigen Verwerfungen abebben.“

PM/KfW

Auch interessant

Deutschland & Welt

Magdeburg (dts) – Trotz des vorläufigen Baustopps der Intel-Chipfabrik in Magdeburg will die dortige Universität an ihrem eigens für die Ansiedlung eingerichteten Halbleiter-Studiengang festhalten....

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die SPD kritisiert die Nominierung von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz für die Bundestagswahl 2025. „Merz steht für gesellschaftliche Spaltung und außenpolitisches Abenteurertum,...

Deutschland & Welt

Leipzig (dts) – Am dritten Spieltag der 1. Fußball-Bundesliga hat RB Leipzig im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin mit 0:0 unentschieden gespielt....

Deutschland & Welt

München (dts) – Kurz vor seinem 80. Geburtstag am Dienstag reflektiert Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sein spätes Glück in der Liebe.„Ich hatte mit 75 wenig...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Sahra Wagenknecht verlangt ein Umdenken in der Asylpolitik. Sie setze sich dafür ein, „neu ankommenden Syrern keinen subsidiären Schutz mehr zu...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Angesichts der maroden Infrastruktur dringt die deutsche Bauindustrie auf ein Sondervermögen. „Ein Sondervermögen für Investitionen in die Infrastruktur könnte einen großen...

Deutschland & Welt

Hannover (dts) – Niedersachsens Arbeits- und Gesundheitsminister Andreas Philippi lehnt die von FDP-Chef Christian Lindner ins Spiel gebrachte Abschaffung der telefonischen Krankschreibung ab. Diese...

Deutschland & Welt

Berlin (dts) – Die Bundesregierung lehnt Forderungen der Autoindustrie nach Erleichterungen bei den CO2-Flottenzielen für das kommende Jahr ab. Bei den vergangenen Zielwertstufen hätten...

Anzeige