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Studie: Neun Kippelemente bei aktueller Klimapolitik in Gefahr

Hamburg (dts) – Werden die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen nicht nachgeschärft und stattdessen der bisherige Kurs beibehalten, werden wahrscheinlich neun Kipppunkte überschritten werden. Das geht aus einer neuen Studie des Exzellenzclusters „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) der Universität Hamburg über 16 Kippelemente hervor.

Unter Kipppunkten oder Kippelementen versteht man großskalige Bestandteile des Erdsystems, die einen Schwellenverhalten aufweisen, ab dem sie einen neuen unumkehrbaren Zustand erreichen. Besonders wahrscheinlich ist der Studie zufolge das Absterben von Korallenriffen, das Abtauen des Grönlandeises und das vollständige Abschmelzen des westantarktischen Eisschilds. Aber auch ein plötzlicher Verlust des Barentssee-Eises, der Zusammenbruch des ostantarktischen Eisschildes, der Verlust von Gebirgsgletschern und der Zusammenbruch der Konvektion in der Labradorsee, einem nördlichen Meeresarm des Atlantiks, ist selbst bei konservativen Annahmen wahrscheinlich.

Die Studie zeigt zugleich, dass ein konsequenter und schneller Übergang zu nachhaltigen Szenarien, in denen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden, die Wahrscheinlichkeit für das Überschreiten der Kipppunkte verringern kann. „Stärkerer Klimaschutz verringert das Risiko einer unumkehrbaren Entwicklung deutlich“, sagte Studienautor Jakob Deutloff.

Dass sogenannte Kohlenstoff-Kippelemente gefährliche Kettenreaktion auslösen und mit der Freisetzung neuer Emissionen die Erderwärmung weiter beschleunigen, wodurch weitere Kipppunkte erreicht würden, ist bei dem aktuellen Kurs unwahrscheinlich. „Ein solcher Domino-Effekt ist von diesen Kohlenstoff-Kippelementen nicht zu erwarten“, erklärte Deutloff.

Die Berechnungen der Forscher zeigen, dass der zusätzliche Temperaturanstieg durch die Kohlenstofffreisetzung aus Permafrost und Amazonas eher gering ausfällt – verglichen mit der Erwärmung, die der Mensch durch seine Emissionen verursacht. „Letztendlich liegt es in unserer Hand, welche Kipppunkte ausgelöst werden und ob es zu einer Situation kommt, die wir nicht mehr kontrollieren können“, so Deutloff.

Foto: Demonstranten protestieren für Klimaschutz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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